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„Jeder Austausch ist eine Bereicherung für mich“

Mike-Leon Delassus über seinen Weg und seine Erfahrungen mit VHT

Am 31. März 2022 war es so weit: Zusammen mit zwei weiteren Kolleg*innen wurde Mike -Leon Delassus aus Stuttgart zum VHT-Guide zertifiziert. Vorausgegangen war eine Weiterbildung im Modul „VHT-Practitioner“, das nächste Modul zum VHT-Coach steht schon an. Er kann sich auch vorstellen, irgendwann VHT-Ausbilder zu werden, sein Wissendurst ist ungestillt: „Wenn ich etwas mache, dann richtig!“

Mike-Leon  hatte es in seinen bisherigen 35 Lebensjahren nicht leicht und es ist erstaunlich, mit wieviel Energie und Optimismus er seine eigene Entwicklung verfolgt. Geboren in der Ost-Alb in eine Handwerkerfamilie, überwiegend aufgewachsen bei seinen Großeltern, warf ihn Krankheit schon früh aus der Bahn. Ein Schulabschluss unter seinen Fähigkeiten und ein Beruf, der aus gesundheitlichen Gründen wieder aufgegeben werden musste, konnten ihn nicht daran hindern, neugierig, wach und initiativ nach den passenden und intellektuell herausfordernden beruflichen Möglichkeiten zu suchen – und sie auch zu finden: “Wenn ich etwas will, dann kriege ich das hin“.

So klopfte er eines Tages einfach an die Tür des benachbarten Kindergartens und fragte nach einem Praktikum. Nach 4 Wochen bot man ihm bereits die Ausbildung zum Erzieher an. Diese schloss er dann 2016 als staatlich anerkannten Erzieher an der Fachschule für Soziale Berufe in Degerloch ab.

Schon während dieser Ausbildung kam er in Kontakt mit den Basiskommunikationsprinzipien des VHTs. Sie lagen den Praxisbesuchen als Reflexionsmethode zugrunde. „Wir mussten sie lernen, auswendig können und bei der Reflexion unserer Angebote anwenden“.
Im Kita-Alltag probierte er viel aus und erntete Zuspruch von seinen Vorgesetzten und Kolleg*innen –
auch als er auf die Idee kam, seine Arbeit für die Praxisanleiterin auf Video aufzunehmen und mit ihr zu analysieren – eine Methode, die er vom Sport kannte.

Erst schaute er noch mit dem defizitären Blick, seine Anleiterin bestand jedoch darauf, auch die positiven Momente herauszusuchen und diese dann mit Hilfe der Kamera zu üben. Der Effekt war enorm: Er fühlte sich kompetent und selbstwirksam und konnte kaum fassen, dass dies mit den einfachen Mitteln der Basiskommunikation und dem ressourcenorientierten Blick erreicht werden konnte.

Danach bot er häufiger seinen Kolleg*innen an, mit der Kamera und der Analyse der Kontakte zu arbeiten, was beiden Seiten nachhaltige positive Erfahrungen vermittelte.
Unbeirrt seinen Weg fortsetzend erreichte er dann 2019, dass seine Einrichtung, die St. Josef gGmbH in Stuttgart, ihm die Weiterbildung zum VHT-Professional bei fobi:aktiv ermöglichte.

Was ihn hier am meisten beeindruckte, war der positive Umgang der Ausbilder*innen mit ihm, den anderen und in der Gruppe. Der wertschätzende und gemeinschaftliche Kontakt sowie die positive Bestätigung ließen ihn wachsen und er ist sehr dankbar für diese Erfahrung. Gleichzeitig war es für ihn der Beweis: „Dieser Weg ist richtig für mich!“

Mike-Leon Delassus arbeitet als Erzieher und Praxisanleiter in einer Krippe der St.Josef gGmbH Stuttgart und hat die VHT-Arbeit zu seinem Konzept gemacht – mittlerweile wird es auch in anderen Bereichen angewendet.

Perspektivisch steht ihm neben der weiteren Qualifizierung in VHT demnächst das Studium der Sozialpädagogik ins Haus. Auch denkt er daran, in sich einigen Jahren selbständig zu machen, um mit einem VHT-basierten Programm Eltern und Familien niederschwellige Angebote zur Psychoedukation, dem gemeinsamen Austausch und zum gemeinsamen Wachstum zu machen.
Ideen dazu hat er genug: „Wenn Du aktiv bist, kriegst Du auch viel zurück!“

SPIN-DGVB bedankt sich herzlich für das aufgeschlossene Gespräch und freut sich über diesen wachen und zielstrebigen Weiterbildungsteilnehmer. Wir wünschen ihm viel Erfolg auf seinem Weg!

Kontakt: delassus@web.de

Interview: Hannelore Gens

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